Glöckchen unterm Hammer
HistoryKids aktiv in der Museumswerkstatt des Schlosses Oranienburg
Ja, mit Metallbearbeitung kennen sich die HistoryKids schon recht gut aus. So war der Besuch in der Museumswerkstatt des Schlosses Oranienburg die mit Spannung erwartete Jahresabschlussveranstaltung. Zu verdanken war sie einem Spender. Unter Anleitung von Schmied und Metallgestalter Olaf Hannemann konnten die Jungen und Mädchen eigene kleine Kupferglöckchen herstellen. Und die wurden nicht geschmiedet, sondern getrieben. Aber mit einem Schmiedehammer. Dieser war jedoch ein kleiner Handhammer, das Gegenstück zum großen mechanischen aus der ehemaligen Messerschmiede, von dem die Leegebrucher Kinder zu berichten wussten.
Der Schmied staunte nicht schlecht über so profundes Wissen und ging mit den Kids gleich an die Arbeit. Kleine Kupferplatten wurden mit kräftigen Hammerschlägen ausgebeult, getrieben, wie das der Fachmann nennt. Mit gleichförmigen schon vorbereiteten Oberteilen war die Kugelform fertig. Doch halt, ehe der Deckel draufkam, griff sich jedes Kind noch eine kleine Kugel aus dem Kästchen, legte sie in die Kuhle und mit wenigen Griffen und einem Aufhänger verwandelte Hannemann die Stücke in hübsche kleine Schellen. Keine Glöckchen? Da man sich ja in einer Expertenrunde befand, verriet er seinen wissbegierigen Gästen: „Nein, Glöckchen sind das eigentlich nicht, denn sie haben keinen Klöppel, es sind Schellen.“
Dass Schellen und Glöckchen auch direkt mit dem Schloss Oranienburg etwas zu tun haben, hatten die jungen Nachwuchshistoriker zuvor schon bei der auch für die begleitenden Erwachsenen wunderbar einfühlsamen Schlossführung von Mario Gessler erfahren. Vor allem die riesigen Wandteppiche mit den unterschiedlichen Motiven wurden bestaunt. Darunter auch ein zweispänniger Schlitten des Großen Kurfürsten. Die Pferde wiesen schmuckvolle Bänder mit eben jenen kleinen Kupferschellen auf, nach deren Muster die Kids später ihre eigenen in den Händen hielten. Nicht nur die Teilnehmer waren glücklich, auch Schloss-Chefin Berit Gloede freute sich über diese gelungene vorweihnachtliche Kinderaktion.
Ulrike Unger
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