• Einkaufswagen Einkaufswagen
    0Einkaufswagen
Geschichtsverein Leegebruch e. V.
  • Ortsgeschichte
    • Beiträge zur Ortsgeschichte
    • Meldungen zur Regionalgeschichte
    • Lengericher Geschichte(n)
    • Nomen est Omen
    • HistoryKids
    • DIE ANDERE
  • Leegebrucher Tafelrunde
  • Shop
  • Geschichtsverein
    • Nachrichten vom Geschichtsverein
    • Vita
      • Über den Verein
      • Mitglied werden!
    • Kontakt aufnehmen
      • Kontakt
      • Veranstaltungen
      • Newsletter
    • Projekte
      • Führungen, Vorträge und Exkursionen
      • Leegebrucher Tafelrunde
      • Publikationen
    • mehr
      • Leegebruch im Web
      • Impressum
      • Site Map
  • Click to open the search input field Click to open the search input field Suche
  • Menü Menü
Blog - Die aktuellen Neuigkeiten
Straßenseitige Ansicht der Kita „Wirbelwind“ – Blick aus südöstlicher Richtung. Bei dem linken Gebäude handelt es sich um die ehemalige Schule, rechts die ehemalige Gendarmerie.Geschichtsverein Leegebruch

Die Kita „Wirbelwind“ – eine bauhistorische Geschichte

30. März 2023/0 Kommentare/in Beiträge zur Ortsgeschichte/von Geschichtsverein

Kinder und Eltern unse­res Ortes erfreu­en sich immer wie­der, wenn sie einen Kita-Platz in der Kita „Wirbelwind“ in der Dorfstraße 5–7 erhal­ten haben. In der alten Ortsmitte gele­gen, gut ange­bun­den, modern und groß­zü­gig aus­ge­baut und mit einer gro­ßen Spielfläche ver­se­hen, ist sie das Produkt einer guten Investition. Ihre Geschichte wer­den nicht alle ken­nen, sie ist span­nend und reicht bis in das Jahr 1906 – unter­schied­li­che Nutzungen haben sie geprägt. Ursprünglich ist sie ein Produkt aus zwei Gebäuden mit ganz unter­schied­li­chen Geschichten. Im Volksmund waren die Gebäude als „rotes Haus“ (Volksschule) und als „wei­ßes Haus“ (Gendarmerie-Gebäude) bekannt.

Alte Volksschule

Von der Straße aus betrach­tet ver­birgt sich hin­ter der Fassade des links­sei­ti­gen Gebäudeteils die alte, 1906 ein­ge­weih­te Dorfschule.
Mit der Errichtung der neu­en 16-klas­si­gen Volksschule und ihrer Einweihung am 18. Juni 1938 als Manfred von Richthofen-Schule mit 850 Schülern, ver­lor die alte Dorfschule ihre Bedeutung und wur­de nicht mehr gebraucht, so Richard Stenzel, der Schuldirektor der neu­en Schule. Ein Schelm, der Böses dabei dach­te! Nur kur­ze Zeit spä­ter mie­te­te sich eben die­ser Schuldirektor in die alte Volksschule ein und nutz­te sie bis Kriegsende als Rektorenwohnung. Mit Kriegsende mach­te der Rektor die ehe­ma­li­ge Volksschule wie­der frei und floh Richtung Elbe.

Wohl eines der ältesten Bilder der alten Volksschule. Mit Fertigstellung der 16-klassigen Volksschule im Weidensteg nutzte der Rektor Richard Stenzel die alte Schule als Wohnsitz.

Wohl eines der ältes­ten Bilder der alten Volksschule. Mit Fertigstellung der 16-klas­si­gen Volksschule im Weidensteg nutz­te der Rektor Richard Stenzel die alte Schule als Wohnsitz.

Nach dem Krieg bean­spruch­ten die sowje­ti­schen Streitkräfte die ehe­ma­li­ge Volksschule als Kommandantur. Daran anschlie­ßend nahm die FDJ die­ses Gebäude in Nutzung. Bereits vor 1951 über­nahm die Gemeinde Leegebruch die Nutzung und eta­blier­te am 1. Juni 1951, dem Internationalen Kindertag, in die­sem Gebäude einen Kindergarten. Mit Hilfe der bei­den gro­ßen Hennigsdorfer Betriebe, VEB Stahl- und Walzwerk und VEB Lokomotivbau-Elektrotechnische Werke konn­ten die dazu not­wen­di­gen Baumaßnahmen rea­li­siert wer­den. „Das Haus der Kinder“, wie der rote Klinkerbau damals genannt wur-de, erhielt den Namen „Adam Mickiewicz“ (pol­ni­scher Dichter, 1798–1855). Bei der Einweihung des Kindergartens waren der Generalsekretär der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Wloch sowie der pol­ni­sche Botschafter in der DDR Jzydorczak zuge­gen, der auch die Patenschaft übernahm.

Gendarmerie-Gebäude

Der rechts­sei­ti­ge Gebäudeteil ent­stand 1940 als sepa­ra­tes Gebäude, wel­ches extra für die Gendarmerie des Ortes errich­tet wur­de. Mit dem ste­tig wach­sen­den Zuzug von Arbeitskräften zogen rund 6 000 Bewohner aus allen Teilen des „Reiches“ in die Werksiedlung Leegebruch. Dieser Zuzug muss augen­schein­lich nicht ganz unpro­ble­ma­tisch erfolgt sein, wie die Präsenz der Gendarmerieposten in der „hoch­ge­lob­ten“ Werksiedlung doku­men­tier­te. Waren in den Jahren 1936/​37 zwei Gendarmerie-Mitarbeiter für Leegebruch zustän­dig, bei­de in Velten wohn­haft (Gendarmerie-Meister Wulf, Gendarmerie-Hauptwachmeister Melchior), so erhöh­te sich ihre Anzahl 1938 auf vier Gendarmerie-Mitarbeiter. Neben den schon bekann­ten Gendarmerie-Mitarbeitern Wulf und Melchior ver­stärk­ten Gendarmerie-Hauptwachmeister Renz und Gendarmerie-Meister Schalla aus Schwante den Gendarmerieposten in Leegebruch. Renz wohn­te mit sofor­ti­ger Wirkung vor Ort (Ledigenheim Block 1) und nahm sein Büro beim Bauern Grüneberg in Besitz.

Bebauungssituation in Leegebruch, Dorfstraße 5 – 7, nach Fertigstellung des Gendarmerie-Gebäudes Anfang 1940 – links die alte Volksschule, rechts die Gendarmerie.

Bebauungssituation in Leegebruch, Dorfstraße 5 – 7, nach Fertigstellung des Gendarmerie-Gebäudes Anfang 1940 – links die alte Volksschule, rechts die Gendarmerie.

In Auswirkung der rasant anwach­sen­den Einwohnerzahl inklu­si­ve der dar­aus resul­tie­ren­den Probleme for­mu­lier­te der Gendarmeriedistrikt-Führer Hauptmann Schüler mit Schreiben vom 13. Februar 1938 an den Regierungspräsidenten Potsdam eine Bedarfsmeldung für den Bau von zwei Gendarmerie-Wohnungen in Leegebruch. Der Bürgermeister von Leegebruch bestä­tig­te natür­lich die Notwendigkeit eines der­ar­ti­gen Bedarfes in einem Schreiben vom 15. Februar 1938 an den Regierungspräsidenten in Potsdam, wel­ches er über den Verwaltungsweg (Landrat) ver­sand­te. Im Vorfeld die­ses Antrages wur­de auch unter­sucht, ob die Übernahme eines Reihensiedlungshauses aus dem Kontingent der Werksiedlung als Lösung in Betracht kom­men könn­te. Auf Grund der kom­pli­zier­ten Finanzierung (Banken- und Werkdarlehen) und einer ein­her­ge­hen­den „Angemessenheitsprüfung“ wur­de die­se Variante ver­wor­fen. Aus der Sicht der Polizeiverwaltung sei­en die­se Wohnungen zu klein und einem preu­ßi­schen Polizeibeamten nicht angemessen.

Nur weni­ge Tage spä­ter, am 26. Februar reagier­te der Regierungspräsident sei­ner­seits und bat res­sort­be­zo­gen den Reichsführer SS und Chef der deut­schen Polizei Heinrich Himmler um Unterstützung, Förderung und Genehmigung die­ser Baumaßnahme in Leegebruch. Schon knapp einen Monat spä­ter, am 18. März 1938, äußer­te Himmlers Behörde in einem Brief die prin­zi­pi­el­le Zustimmung zum Bauvorhaben und bat um Klärung der Gesamtfinanzierung. Das Preußische Hochbauamt arbei­te­te zügig an der über­tra­ge­nen Aufgabe und über­gab mit Datum 14. April 1938 den Vorentwurf für das Bauvorhaben inklu­si­ve Baubeschreibung und Kostenüberschlag an den Regierungspräsidenten.

Rund vier Monate nach Abgabe der Bedarfsmeldung for­der­te die obers­te Polizeibehörde mit Schreiben vom 21. Juni den Regierungspräsidenten auf das Bauvorhaben zu rea­li­sie­ren. Er ver­si­cher­te zusätz­lich, dass sein Ressort (Reichshaushalt) die Kosten in Höhe von 35 500 Reichsmark über­neh­men werde.

Nach abschlie­ßen­der Prüfung wur­den vom Preußischen Hochbauamt am 7. Juli 1938 die Entwurfszeichnungen, der ergänz­te Erläuterungsbericht und der zuge­hö­ri­ge Kostenvoranschlag für das Gebäude der Gendarmerie in Leegebruch an den Regierungspräsidenten zur Weiterleitung an den Reichsführer SS/​Chef der deut­schen Polizei zur Freigabe über­ge­ben. Dieser gibt in einer Rückantwort an den Regierungspräsidenten vom 9. August 1938 die Bauunterlagen zur Realisierung der Gendarmerie-Wohnungen frei.

Rund einen Monat spä­ter waren die dies­be­züg­li­chen Ausschreibungsunterlagen und Leistungsverzeichnisse erar­bei­tet. Das Preußische Hochbauamt bat am 10. August 1938 den Regierungspräsidenten um die Freigabe für die Zuschlagserteilung der Rohbauarbeiten (Erd‑, Maurer- und Betonarbeiten) an den Unternehmer Georg Schlüter aus Kremmen. Der Auftragswert umfass­te eine Summe von 13 021,32 Reichsmark. Für die Rohbauarbeiten plan­te das Preußische Hochbauamt den Verbrauch von 1,2 Tonnen Fertigstahl (15. August 1938), der mit Datum vom 11. März 1939 noch­mals um wei­te­re 0,6 Tonnen Fertigstahl ergänzt wur­de. Fernerhin plan­te der Auftraggeber den Verbrauch von fünf Tonnen Zement und den Einsatz von 40 Kubikmeter Schnittholz (26. Juni 1939).

Mit Datum 9. Januar 1940 wur­de die Fertigstellung der zwei Gendarmerie-Wohnungen in Leegebruch erklärt. Zugehörig wur­den die Abnahmebescheinigung, die Kostenzusammenstellung (Gesamtkosten von 35 999,97 Reichsmark) über den Regierungspräsidenten an den obers­ten Polizeichef übergeben.

Mit Kriegsende erfolg­te die Auflösung der Gendarmerie. Das Gebäude sel­ber, erst in die Rechtsträgerschaft und vie­le Jahre spä­ter in das Eigentum der Gemeinde über­führt, dien­te bis 1947 als Polizeidienststelle. Später ver­mie­te­te es die Gemeinde für die Wohnnutzung an Kreispolizeimitarbeiter.

Die Vereinigung der Gebäude

Straßenseitige Ansicht der Kita „Wirbelwind“ – Blick aus südöstlicher Richtung. Bei dem linken Gebäude handelt es sich um die ehemalige Schule, rechts die ehemalige Gendarmerie.

Straßenseitige Ansicht der Kita „Wirbelwind“ – Blick aus süd­öst­li­cher Richtung. Bei dem lin­ken Gebäude han­delt es sich um die ehe­ma­li­ge Schule, rechts die ehe­ma­li­ge Gendarmerie.

Nebengelass des ehemaligen Gendarmerie-Doppelhauses. Es wird noch heute als Unterstellmöglichkeit für die Kita genutzt.

Nebengelass des ehe­ma­li­gen Gendarmerie-Doppelhauses. Es wird noch heu­te als Unterstellmöglichkeit für die Kita genutzt.

alte Schule 2014 (als Kita genutzt)

alte Schule 2014 (als Kita genutzt)

ehemaliges Landjägerhaus 2014, heute Kita

ehe­ma­li­ges Landjägerhaus 2014, heu­te Kita

Nebengelass des ehemaligen Gendarmerie-Doppelhauses. Es wird noch heute als Unterstellmöglichkeit für die Kita genutzt.

Nebengelass des ehe­ma­li­gen Gendarmerie-Doppelhauses. Es wird noch heu­te als Unterstellmöglichkeit für die Kita genutzt.

Mitte der 1990er Jahre plan­te die Gemeinde bei­de Gebäude, die bereits als Kindertagesstätte genutzt wur­den, für eine ein­heit­li­che Nutzung her­zu­rich­ten. Dazu fer­tig­te das Architekturbüro Bortchen & Seifert aus Oranienburg-Eden eine Planung für einen Verbinder/​Zwischenbau, die auch umge­setzt wur­de. Das ein­zi­ge Gebäude, wel­ches an die­sem Standort noch im Urzustand vor­han­den ist, natür­lich auch ertüch­tigt und gema­lert, befin­det sich hin­ter dem Gesamtgebäude. Es han­delt sich um die ehe­ma­li­ge Stallung.

Dr. Norbert Rohde

0 Kommentare

Dein Kommentar

An Diskussion beteiligen?
Hinterlassen Sie uns Ihren Kommentar!

Schreiben Sie einen Kommentar Antworten abbrechen

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Auswahl nach Stichworten

17. Juni 1953 90 Jahre Leegebruch Alte Kapelle alte Schule Arbeiteraufstand Architektur Bildung DDR-Zeit Evangelische Kirche Faschismus Feuerwehr Fritzens Huth Gedenkveranstaltung Gehen Gemeinschaftshaus Hauszeichen Havelhausener Straße Hedwig Bollhagen Heinkelwerk Hilde Broer Katholische Kirche Kirche Kultur Kulturhaus Laufen Leegebrucher Straßen Lehrer Lengerich Mahnmal Messerschmiede Mittelalter Nach der Wende neue Schule Partnerschaft Pestalozzi POS Richthofen Schulchronik Schule Sport Straßenlauf Tafelrunde Ur- und Frühgeschichte Vereinsleben Volkshaus

Die letzten Beiträge zur Ortsgeschichte

  • Schild "Fasse Dich kurz" (Quelle: Richardfabi/Wikipedia.org)© Richardfabi/Wikipedia.org
    Nachruf auf das gute alte Telefonhäuschen19. September 2023 - 15:48
  • Marsch der Hennigsdorfer Stahlarbeiter nach Ostberlin (Foto: AdsD/FES 6/FOTB001831)© AdsD/FES/6/FB001831
    Arztbesuch geriet zur Odyssee17. Juni 2023 - 07:27
  • Marsch der Hennigsdorfer Stahlarbeiter nach Ostberlin (Foto: AdsD/FES 6/FOTB001831)© AdsD/FES/6/FB001831
    Statt Berufsschule Fußmarsch nach Berlin17. Juni 2023 - 07:05
  • Marsch der Hennigsdorfer Stahlarbeiter nach Ostberlin (Foto: AdsD/FES 6/FOTB001831)© AdsD/FES/6/FB001831
    Sowjetische Militärfahrzeuge auch in Leegebruch aufgefahren17. Juni 2023 - 06:42
  • Blick auf das eingefriedete Wasserwerk von der Birkenallee aus.Geschichtsverein Leegebruch
    Das Wasserwerk der Heinkel-Werksiedlung – das „erste Haus am Platze“16. Mai 2023 - 18:39
  • 1923 – Was war los vor 100 Jahren?2. April 2023 - 13:31
  • Straßenseitige Ansicht der Kita „Wirbelwind“ – Blick aus südöstlicher Richtung. Bei dem linken Gebäude handelt es sich um die ehemalige Schule, rechts die ehemalige Gendarmerie.Geschichtsverein Leegebruch
    Die Kita „Wirbelwind“ – eine bauhistorische Geschichte30. März 2023 - 12:32
  • Kurfürst Georg Wilhelm brauchte dringend Erlen aus dem „Lehebruche“2. April 2022 - 17:35
  • Blick auf das Zwangsarbeiterlager in Germendorf (etwa 1943) Legende: 1: Heinkel-Flugzeugwerk (Werk I); 2: Zwangsarbeiterlager an der Straße nach Velten; 3: Verbindungsstraße und Bahngleis zwischen Werk I und Werk II in Annahof (heute Annahofer Straße); 4: Germendorf Unterteilung der Zwangsarbeiter nach Nationalitäten (A: französische Kriegsgefangene; B: Zwangsarbeiter aus West- und Südeuropa; C: Zwangsarbeiter aus Osteuropa)
    Heinkel und seine Arbeitskräfte30. März 2022 - 18:09
  • Bürgermeister Horst Eckert 1993 an seinem Schreibtisch im neuen Rathaus im Eichenhof (Wochenspiegel vom 24.2.1994)
    „Wir sind ins kalte Wasser gesprungen“2. Januar 2021 - 12:17
© Geschichtsverein Leegebruch e. V.  |  Impressum  |  Datenschutzerklärung  |  Site Map  |  AGB  |  Widerrufsrecht  |  Zahlungsarten  |  Versandkosten  |  Bestellvorgang
Link to: Kurfürst Georg Wilhelm brauchte dringend Erlen aus dem „Lehebruche“ Link to: Kurfürst Georg Wilhelm brauchte dringend Erlen aus dem „Lehebruche“ Kurfürst Georg Wilhelm brauchte dringend Erlen aus dem „Lehebruche“ Link to: 1923 – Was war los vor 100 Jahren? Link to: 1923 – Was war los vor 100 Jahren? 1923 – Was war los vor 100 Jahren?
Nach oben scrollen Nach oben scrollen Nach oben scrollen