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Blog - Die aktuellen Neuigkeiten
Musterung der Pferde durch die Remontierungskommission 1904 (Foto: Archiv Heimatverein Bärenklau)

Leegebruchs Weg zur Selbstständigkeit, Teil 2: Nach den Pferden kamen die Siedler

14. Juni 2018/0 Kommentare/in 90 Jahre Leegebruch, Beiträge zur Ortsgeschichte/von Geschichtsverein

Teil 2: Das Remontedepot Bärenklau und seine Vorwerke 1919 aufgelöst

Ausgangspunkt ist die Umgebung der Dorfaue. Dort begann in den zwan­zi­ger Jahren des letz­ten Jahrhunderts die rasan­te Entwicklung zum Wohnort. „Leegebruch, frü­her Vorwerk
des Remontedepots Bärenklau, wird jetzt Siedlungszwecken nutz­bar gemacht. In der Mitte des Ortes liegt ein schö­ner, von Eichen beschat­te­ter Platz. An der einen Seite zieht sich ein Wassergraben ent­lang. Brücken füh­ren über ihn hin­weg zu den an ihm errich­te­ten Häusern. Man wird an Worpswede erin­nert.“ [Worpswede ist ein Künstlerdorf in Niedersachsen.] So offen­sicht­lich beein­druckt schrieb es der Oranienburger Heimatforscher Max Rehberg 1923, als er das auf­stre­ben­de klei­ne Leegebruch bei einer Wanderung durch­quert hatte.

Das erwähn­te Remontedepot mit sei­nen Vorwerken, zu denen auch das unbe­wohn­te Forstrevier Leegebruch gehör­te, war 1832 vom könig­li­chen Kriegsministerium errich­tet wor­den. Remonte (fran­zö­sisch) nann­te man ein Pferd, das als Nachwuchs für die Kavallerie vor­ge­se­hen war. Beim preu­ßi­schen Militär des 19. Jahrhunderts wur­den die­se drei- bis vier­jäh­ri­gen Tiere als Ersatz für aus­ge­dien­te Pferde der Armee in eigens für die­sen Zweck ein­ge­rich­te­ten Remontedepots unter­ge­bracht, her­an­ge­zo­gen und aus­ge­bil­det. Hier wur­den sie an ihre spä­te­re mili­tä­ri­sche Umgebung gewöhnt, wie bei­spiels­wei­se auch an den Lärm von Schüssen und Pauken. Die der ein­jäh­ri­gen Schulung fol­gen­de Einsatzzeit der Pferde in der Armee dau­er­te im Schnitt zehn Jahre, ehe sie wie­der durch jun­ge ersetzt wurden.

Die Leegebrucher Anlage bestand aus Ställen, Reitbahnen und nur weni­gen Wohnhäusern für Verwalter und Arbeitskräfte des Gutshofes. 1840 leb­ten hier nur sechs „Seelen“, aber 1859 wur­den schon 43 Bewohner gezählt. Unter ihnen auch eine Waldarbeiterfamilie der Unterförsterei (U.F.). Etwa 150 Pferde waren regel­mä­ßig in drei Ställen untergebracht.

1918 war der Erste Weltkrieg zu Ende und der Monarchie folg­te eine Republik, die ein­schnei­den­de Veränderungen mit sich brach­te. So wur­den gemäß Versailler Vertrag mili­tä­ri­sche Einrichtungen auf­ge­löst, dar­un­ter auch das Königliche Remontedepot Bärenklau mit sei­nen Vorwerken.

Für die­se wie auch die übri­gen nun staat­li­chen Flächen war mit dem Reichssiedlungsgesetz vom 11. August 1919 eine neue Verwendung vor­ge­se­hen. Hier in Brandenburg soll­te vor allem die aus zuvor deut­schen und nun zu Polen gehö­ren­den Gebieten ver­trie­be­ne bäu­er­li­che Bevölkerung eine neue Heimat fin­den. Geboten wur­de nicht nur Wohnraum, son­dern auch die Möglichkeit, sich eine land­wirt­schaft­li­che Existenz auf­zu­bau­en. Ziel war eine dich­te­re Besiedlung der öst­li­chen Gebiete, und um dies zu errei­chen, wur­den Gesellschaften nach den Vorgaben des Reichssiedlungsgesetzes gegründet.

Für das 450 Hektar gro­ße Staatsgut, ehe­mals Vorwerk Leegebruch, soll­te die Genossenschaft „Empor“ die Besiedelung vor­neh­men, sie schei­ter­te jedoch und 1921 über­nahm die Siedlungsgesellschaft „Eigene Scholle“ die­se Aufgabe. Zu dem Zeitpunkt leb­ten hier rund 100 Menschen in 15 Gebäuden des ehe­ma­li­gen Gutshofes mit den angren­zen­den Häusern. Dazu gehör­te auch die von 20 Schülerinnen und Schülern besuch­te Dorfschule.

Zügig wur­den die Flächen in grö­ße­re und klei­ne­re Landwirtschaften auf­ge­teilt. Schon für August 1921 ist die Übergabe der ers­ten vier Höfe ver­merkt. Nach und nach erfolg­te der Verkauf an wei­te­re Bewerber. Die ehe­ma­li­gen gro­ßen Gutsscheunen und vie­le Ställe wur­den zu Wohnungen um- und aus­ge­baut, dane­ben ent­stan­den neue Häuser. Die Zahl der Einwohner stieg auf rund 200, nach­dem 1923 auch die letz­ten der 22 neu­en Siedlerstellen mit unter­schied­lich gro­ßen land­wirt­schaft­lich zu nut­zen­den Flächen über­ge­ben worden
waren. Leegebruch war zu der Zeit übri­gens immer noch ein Gutsteil vom Gutsbezirk Bärenklau. Aufgelöst war bis­her nur das Remontedepot.

Wo noch fünf Jahre zuvor Pferde den Alltag bestimmt hat­ten, zeig­te sich die Umgebung der Dorfaue 1923 schon von den ers­ten Neu-Siedlern geprägt. So hat es der ein­gangs zitier­te Max Rehberg als Augenzeuge die­ser noch in den Anfängen befind­li­chen Ortswerdung niedergeschrieben.

Ulrike Unger

Kartenausschnitt Uraufnahme 1868 (Originalkarte: Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Kartenabteilung)

Kartenausschnitt Uraufnahme 1868 (Originalkarte: Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer
Kulturbesitz, Kartenabteilung)

Ausschnitt Landesaufnahme 1903/1919 (Originalkarte: Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Kartenabteilung)

Ausschnitt Landesaufnahme 1903/​1919 (Originalkarte: Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer
Kulturbesitz, Kartenabteilung)

Schlagworte: 90 Jahre Leegebruch
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