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Blog - Die aktuellen Neuigkeiten
Auf der Basis verschiedener Dokumente hat Waldemar Zillig den Siedlungsplan des nach 1921 entstandenen Dorfes gezeichnet. Die Kapelle wurde erst 1930 errichtet. Wenn es im Ort noch Nachfahren der hier genannten Familien gibt, bitte beim Geschichtsverein melden. * Dornieden und Grüneberg waren bereits Nachfolger der Erstsiedler Kuckhermann und Hartkopp. (Karte: Waldemar Zillig/Geschichtsverein)

Leegebruchs Weg zur Selbstständigkeit, Teil 3: Areal des Vorwerks bis 1923 an Neusiedler vergeben

27. September 2018/1 Kommentar/in 90 Jahre Leegebruch, Beiträge zur Ortsgeschichte/von Geschichtsverein

Teil 3: Eine Dorfgemeinschaft formiert sich

Dort, wo bis zum Ende des Ersten Weltkrieges noch Pferde aus­ge­bil­det wur­den, soll­ten nun Familien ange­sie­delt wer­den, die aus zuvor deut­schen und jetzt zu Polen gehö­ren­den Gebieten ver­trie­ben wor­den sind. Dazu war das Areal des ehe­ma­li­gen Remontehofes Leegebruch in klei­ne­re und grö­ße­re land­wirt­schaft­li­che Flächen auf­ge­teilt wor­den. Ab 1921 ver­gab die Siedlungsgesellschaft „Eigene Scholle“ die neu­en Siedlerstellen. Die Übergabe des letz­ten Hofes erfolg­te zwei Jahre dar­auf. Aus Einheimischen und Zugezogenen wur­de eine dörf­li­che Gesellschaft, und die konn­te als­bald den neu eröff­ne­ten Saal des Dorfkruges für Zusammenkünfte nut­zen. Auch die Weihnachtsfeier der Schule fand Heiligabend 1923 erst­mals hier statt, wie Lehrer Bernhard Kurzweg in der Schulchronik vermerkte.

Zu einem rich­ti­gen Dorf, das Leegebruch nun wer­den woll­te, gehö­ren neben Schule und Gasthaus aber auch Kirche und Vereine. Ab Oktober 1923 wur­de „auf Wunsch ein­zel­ner Gemeindeglieder all­mo­nat­lich ein Gottesdienst am Ort abge­hal­ten“, erfah­ren wir aus einem Eintrag des Lehrers, und dass dafür der Klassenraum zur Verfügung gestellt wur­de. Dieser Punkt war also rasch geklärt.
Doch die Etablierung eines Vereinslebens schien ungleich schwie­ri­ger. Für sei­ne Verhältnisse unge­wohnt emo­tio­nal und aus­führ­lich schrieb Lehrer Kurzweg dazu fol­gen­des auf:

„Bald nach Einzug der ers­ten Siedler 1921 grün­de­te die Jugend einen Geselligkeitsverein Concordia. Durch Mißstimmungen ent­stand im nächs­ten Jahre dane­ben ein Rauchclub. Nach eini­ger Zeit ent­schloß man sich aber, den Rauchclub ruhen zu las­sen und im Geselligkeitsverein gemein­sam Unterhaltung und Freundschaft zu pfle­gen. Mehrseitigem Wunsche fol­gend, wur­de im Herbst 1923 ein gemisch­ter Chor gebil­det, aller­dings nur im Rahmen des Geselligkeitsvereins, um Zersplitterungen zu ver­mei­den. Dieser kam all­wö­chent­lich ein­mal im Schulzimmer zusam­men, bis er im Februar 1924 nach Veruneinigung der Jugend wie­der ein­schlief. Dieses war her­vor­ge­ru­fen durch die Gründung einer Ortsgruppe des Bismarckbundes im Januar 1924. Nach anfäng­li­chem güt­li­chen Neben- und Miteinander bei­der Vereine führ­ten bald per­sön­li­che und fami­liä­re Dinge, die hin­ein­ge­tra­gen wur­den, zu häß­li­chen Auseinandersetzungen und Uneinigkeiten, die die Dorfjugend in 2 Gruppen schieden.“

Im letz­ten Satz deu­tet sich übri­gens schon die ein­set­zen­de Veränderung der poli­ti­schen Verhältnisse in Deutschland an. In Leegebruch hin­ge­gen muss­ten poli­ti­sche Verhältnisse über­haupt erst ein­mal geschaf­fen wer­den. Die kom­mu­nal­recht­li­che Situation des nach wie vor zum Gutsbezirk Bärenklau gehö­ren­den Dorfes war immer noch nicht geklärt. Zwar wur­de hier 1924 zur Reichstagswahl ein eige­ner Wahlbezirk für inzwi­schen mehr als 100 Wahlberechtigte ein­ge­rich­tet. Gewählt wur­de statt in Bärenklau nun in der Leegebrucher Schule. Aber das war es erst einmal.

Im Jahr dar­auf leg­te die Siedlungsgesellschaft „Eigene Scholle“ die Schlussabrechnung vor und zog sich völ­lig aus der Siedlung zurück. Von Reaktionen des Gutsbezirks war hier im Gutsteil offen­sicht­lich kei­ne Rede. Man fühl­te sich jetzt unab­hän­gig und brauch­te drin­gend eine Verwaltung, denn in wel­cher Weise soll­ten zukünf­tig vor allem die Kommunallasten auf­ge­bracht wer­den? Eine Regelung der Verhältnisse „konn­ten auch die höhe­ren Verwaltungsbehörden nicht beschleu­ni­gen“, schrieb dazu der Lehrer.
Man dach­te über Selbsthilfe nach und fand schließ­lich eine Lösung. Am 24. Juli 1926 wähl­ten enga­gier­te Leegebrucher eine pro­vi­so­ri­sche Gemeindevertretung, die aus neun Mitgliedern bestand. Jetzt soll­te doch eigent­lich alles in Ordnung sein, das Dorf war kom­plett und hand­lungs­fä­hig. Nur lei­der war der Landrat damit so gar nicht einverstanden.

Der Kreisausschuss des Kreises Osthavelland in Nauen erklär­te die Wahl für ungül­tig – weil Leegebruch ja immer noch zum Gutsbezirk Bärenklau gehör­te. Und der wur­de erst spä­ter auf­ge­löst, wie in der nächs­ten und letz­ten Folge die­ser Serie zu lesen sein wird.

Ulrike Unger

Schlagworte: 90 Jahre Leegebruch
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1 Antwort
  1. Saaalman, Gerda sagte:
    27. September 2018 um 13:08

    Teil 3,“ Eine Dorfgemeinschaf for­miert sich“ war hoch­in­ter­es­sant für mich. Obwohl ich gebür­ti­ge Leegebrucherin bin, erfah­re ich durch den Geschichtsverein immer wie­der Dinge, die mir zuvor nicht bekannt waren.
    Vielen Dank, macht wei­ter so!

    Gerda Saalmann

    Antworten

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