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Blog - Die aktuellen Neuigkeiten
Irmgard (hinten, zweite von rechts) und Mitschülerinnen auf dem Schulhof (Foto: privat)

Die Enkelin von August Piepke erzählt …

26. Juli 2020/0 Kommentare/in Beiträge zur Ortsgeschichte/von Geschichtsverein

Auf den Spuren der Erstsiedler, die vor fast 100 Jahren das Dorf Leegebruch begründeten

Eines der Kinder, die noch in der alten Schule an der Dorfstraße von Lehrer Kurzweg unter­rich­tet wur­den, war Irmgard Färber, geb. Piepke. Sie wur­de 1929 gebo­ren. Und wenn sie heu­te quick­le­ben­dig über ihr Leben spricht, mag man ihr die 91 Jahre kaum glau­ben. Sie ist die ältes­te noch leben­de gebür­ti­ge Leegebrucherin! Und damit fast genau­so alt wie die Gemeinde Leegebruch. Deren Erstbesiedelung lag da erst weni­ge Jahre zurück.

Irmgard Färber, geb. Piepke, 91-jährig im Jahr 2020

Irmgard Färber, geb. Piepke, 91-jäh­rig im Jahr 2020

Zu den ers­ten Siedlern gehör­te der 1867 im west­preu­ßi­schen Hermannsruhe gebo­re­ne Großvater August Piepke, der mit sei­ner und 22 wei­te­ren Familien 1921–23 das Alte Dorf begrün­de­te. Und das ist somit nicht, wie sonst üblich, all­mäh­lich gewach­sen, es war plötz­lich da – mit ein­an­der wild­frem­den Menschen, die nach dem Ersten Weltkrieg ihre alte Heimat in Schlesien, West- und Ostpreußen ver­lo­ren hat­ten. „Mein Großvater hat übri­gens in Amerika gehei­ra­tet,“ erzählt Irmgard Färber. In Amerika? Ja, in Philadelphia, dort­hin sei er wie vie­le ande­re für eine Weile aus­ge­wan­dert, um dem Militärdienst zu ent­ge­hen. Und da habe er sei­ne Wilhelmine fürs Leben gefun­den, „mei­ne Großmutter“, sagt die alte Dame mit leuch­ten­den Augen. Wieder zurück in Hermannsruhe wur­den dann Sohn Otto und zwei Töchter gebo­ren. Einige Jahre spä­ter begann der Erste Weltkrieg, an des­sen Ende alles anders wer­den soll­te. Neue Heimat, neue Nachbarn.

In Leegebruch beka­men Piepkes und ande­re Familien gemäß dem neu­en Reichssiedlungsgesetz die Chance, sich als Siedler eine neue land­wirt­schaft­li­che Existenz auf­zu­bau­en. Platz gab es ja genug, nach­dem das Remontedepot auf­ge­löst und die Gutsfläche in grö­ße­re und klei­ne­re Grundstücke auf­ge­teilt wor­den war. Aus einer bunt zusam­men­ge­wür­fel­ten Siedlerschar und den weni­gen Einheimischen wur­de so eine Gemeinschaft, deren Verbundenheit bis heu­te, knapp ein Jahrhundert spä­ter, im Ort spür­bar ist.

Feldarbeit auf dem damaligen Zunk-Acker, heute Remontehof (Foto: privat)

Feldarbeit auf dem dama­li­gen Zunk-Acker, heu­te Remontehof (Foto: privat)

In Ahnentafeln und alten Dokumenten fal­len immer wie­der Namen der Erstsiedler auf, die in heu­ti­gen Familien noch vor­han­den sind. Auch wenn die Wohnhäuser der 1920er Jahre in ihrer Form nicht mehr ste­hen, so sind ihre Standorte an der Dorfaue anhand von Karten bis heu­te nach­voll­zieh­bar. Denn etli­che der Kinder und Kindeskinder der Siedler sind geblie­ben und haben eige­ne Familien gegrün­det. So wie Augusts Sohn Otto und sei­ne Frau Elise Zunk, eben­falls die Tochter eines Erstsiedlers.

Familie Piepke auf dem Feld (rechts Irmgard) (Foto: privat)

Familie Piepke auf dem Feld (rechts Irmgard) (Foto: privat)

Beide soll­ten acht Kinder bekom­men, dar­un­ter auch Irmgard. Die ging noch bis zur 3. Klasse in die alte Dorfschule, bis alle Schüler in die neue Schule umge­zo­gen waren. Nach der Schulzeit war­te­te 1944 das damals übli­che Pflichtjahr auf die Kinder. „Ich durf­te es zuhau­se absol­vie­ren, in der eige­nen Landwirtschaft. Wir hat­ten drei Pferde und haben mit ihnen Brennholz für die Leegebrucher aus­ge­fah­ren, dafür beka­men wir Lebensmittelkarten“, erin­nert sich Irmgard. 1948, ein Jahr vor Gründung der DDR, begann die jun­ge Frau eine Lehre als Damenmaßschneiderin in Eichstädt. Bald nach deren Ende lern­te sie ihren Mann ken­nen und zog mit ihm nach Potsdam, wo sie 65 Jahre leb­te und zwei Söhne aufzog.

Zwischenzeitlich hat­ten vie­le Menschen, auch in Leegebruch, ihre Häuser ver­las­sen und sind in den Westen gegan­gen. So wie Irmgards Tante, die mit ihrem Mann 1934 das mar­kan­te Haus an der Havelhausener Straße gebaut hat. Es war damals noch das ein­zi­ge auf der Straßenseite. Als die Besitzer fort­ge­zo­gen waren, wur­de es vom Rat der Gemeinde Leegebruch ver­mie­tet. Schaut man auf die Namen der Mieter, so waren auch hier Nachfahren von Erstsiedlern dabei.

Nach der poli­ti­schen Wende kam es zur Rückübertragung. Irmgards Tante hat­te es ursprüng­lich ihrem Enkel ver­macht. Der moch­te nicht her­zie­hen, das Haus aber auch nicht in frem­de Hände geben. So kauf­te es 1995 der jün­ge­re Sohn der alten Dame, die so wun­der­bar und uner­müd­lich erzäh­len kann. Seit vier Jahren lebt sie nun hier. Was ist aus ihrem Elternhaus an der Dorfaue 5 gewor­den? Nach einem Brand im November 1997 wur­de es noch vor der Jahrtausendwende abge­ris­sen, um einem moder­nen Winkelbau mit alters­ge­rech­ten Wohnungen Platz zu machen. „Aber die­ses Haus in der Havelhausener Straße ist in der Familie geblie­ben“, freu­en sich Burkhard und sei­ne Mutter, deren vie­le Fotos auf dem Tisch Zeugnisse fast eines gan­zen Jahrhunderts sind.

Ulrike Unger

Bauzeichnung von 1924. Sie war Vorlage gleich für mehrere geplante Neubauten der Siedlerfamilien.

Bauzeichnung von 1924. Sie war Vorlage gleich für meh­re­re geplan­te Neubauten der Siedlerfamilien.

Haus Dorfaue 3 (Zunk). Bis auf die Änderungen am Dach beruht das Wohnhaus augenscheinlich auf der Bauzeichnung, Aufnahme nach 1928, da bereits elektrifiziert (Foto: Archiv Waldemar Zillig)

Haus Dorfaue 3 (Zunk). Bis auf die Änderungen am Dach beruht das Wohnhaus augen­schein­lich auf der Bauzeichnung, Aufnahme nach 1928, da bereits elek­tri­fi­ziert (Foto: Archiv Waldemar Zillig)

Auf der Basis verschiedener Dokumente hat Waldemar Zillig den Siedlungsplan des nach 1921 entstandenen Dorfes gezeichnet. Die Kapelle wurde erst 1930 errichtet. Wenn es im Ort noch Nachfahren der hier genannten Familien gibt, bitte beim Leegebruch Journal melden. * Dornieden und Grüneberg waren bereits Nachfolger der Erstsiedler Kuckhermann und Hartkopp. (Karte: Waldemar Zillig/Geschichtsverein)

Auf der Basis ver­schie­de­ner Dokumente hat Waldemar Zillig den Siedlungsplan des nach 1921 ent­stan­de­nen Dorfes gezeich­net. Die Kapelle wur­de erst 1930 errich­tet. Wenn es im Ort noch Nachfahren der hier genann­ten Familien gibt, bit­te beim Leegebruch Journal mel­den.
* Dornieden und Grüneberg waren bereits Nachfolger der Erstsiedler Kuckhermann und Hartkopp.
(Karte: Waldemar Zillig/​Geschichtsverein)

Schlagworte: 90 Jahre Leegebruch, Alte Kapelle, alte Schule, Havelhausener Straße
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