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Blog - Die aktuellen Neuigkeiten
Stadtschule Lengerich

Bis zu 80 Schüler in einer Klasse

25. April 2015/in Lengericher Geschichte(n)/von Geschichtsverein

Anfänge der Gutenberg-Hauptschule vor mehr als 350 Jahren /​Die älteste Schule der Stadt Lengerich ist die Stadtschule, heute „Gutenberg-Hauptschule“.

Zwei his­to­ri­sche Ereignisse waren Voraussetzung für die Gründung die­ser Schule: zum einen die Einführung der Reformation in Lengerich um 1530 und damit die Verbindung von Frömmigkeit und Bildung (Christentum und Humanismus). Zum zwei­ten die Beendigung des Dreißigjährigen Krieges 1648, des­sen Friede am 11. 7. 1645 in Lengerich mit dem „Lengericher Conclusum“ vor­be­rei­tet wurde.

So ist in Lengericher Urkunden nach­zu­wei­sen, dass es um 1650/​1659 in Lengerich (noch ein „Flecken“) bereits zwei Schulen gibt: eine Lateinschule, gegrün­det von den Herren Diepenbroick von Haus Marck, und eine Elementarschule. Der Lengericher Ackerbürger Diederich Hildebrandt Schulz, wohn­haft im „Hause Beccard“ an der Bergstraße, wird als Lehrer, Küster, Schreiber und Geldverleiher geführt. Das Haus Beccard ist heu­te das „Heimathaus“ des Heimatvereins Lengerich.

Die Schule hat ihren ers­ten Standort im 2. Stock des Hauses des Tischlers Hiebeler, nahe der Kirche. Man muss sich die Schule mit nur einem Klassenraum vor­stel­len, in dem alle Schüler ohne Differenzierung in Bibelversen, Liedern aus dem Gesangbuch und Merksprüchen unter­wie­sen wur­den. Es wur­de Schule „gehal­ten“.

Lehrer Wilhelm Beccard (1808–1875)

Lehrer Wilhelm Beccard (1808–1875)

1707 gelangt die Grafschaft Tecklenburg und damit Lengerich zu Preußen. Folglich gelangt das Schulwesen unter das Reglement des „Allgemeinen Preußischen Landrechts“. Die Schulpflicht wird ein­ge­führt und mit Ankündigung von Strafzahlung auch durch­ge­setzt. Mit den preu­ßi­schen Reformen 1807–1814 bekommt auch die Elementarschule eine grö­ße­re Bedeutung. Da die Schülerzahl ange­wach­sen ist, wird 1820 ein neu­es Schulgebäude errich­tet, in dem drei Lehrer 300 Schüler in drei Klassen unter­rich­ten – ein Fortschritt! Die Schulchronik wird jetzt fort­lau­fend geführt. Dennoch: in dem Nachruf zum Tod des bemer­kens­wer­ten Lehrers Hermann Wilhelm Beccard (1808–1875) heißt es: „Wer 40 Jahre als Lehrer gear­bei­tet hat, hat ein Martyrium durchgemacht.“

Die evan­ge­li­sche Volksschule wird der schu­li­sche Mittelpunkt Lengerichs, da auch die Schüler aus drei Bauerschaften dazu kom­men (aus Intrup, Niederlengerich und Aldrup). Diese Zeit ist geprägt von vie­len Lehrerwechseln, so dass jetzt auch Frauen als Lehrerin ein­ge­stellt werden.

Mit der Gründung des Kaiserreichs (1871) und der indus­tri­el­len Entwicklung in Lengerich – Bau der Eisenbahn, Entstehung von Kalkwerken und ande­ren Industrien – wächst auch die Bevölkerung und damit die Schülerzahl. Die Ansprüche an die Volksschule stei­gen mit ver­bind­li­chen Regeln und Inhalten. Die Klassenstärke soll 80 nicht mehr über­stei­gen. Das Schulzimmer soll so groß sein, dass pro Kind 0,6 Quadratmeter zur Verfügung ste­hen, es soll geheizt und Schultafel, Kreide, Schwamm, ein Katheder und ein Schrank vor­han­den sein. Deshalb wird 1893 ein neu­es Schulgebäude an der Bergstraße ein­ge­weiht, der nun­mehr drit­te Standort. Für die Bauerschaft Intrup wird zur Entlastung 1905 eben­falls eine neue Schule gebaut, so dass 1907 in der Stadtschule 420 Schüler, d. h. ca. 60 Schüler in jetzt sie­ben Klassen, unter­rich­tet wer­den können.

Ein beson­de­res Ereignis in die­sem Jahr 1907 ist der Besuch des Kaisers Wilhelm II. zu der Gedenkfeier „200 Jahre Tecklenburger Land zu Preußen“ im Kreis Tecklenburg und auch in Lengerich.

Der Erste Weltkrieg wird laut Chronik zu Beginn begeis­tert gefei­ert, doch ab dem Jahr 1916 neh­men die Berichte über Sammlungen der Schüler von Kriegsanleihen und Material aller Art den brei­tes­ten Raum ein. Es wird außer­dem die Grippe-Epidemie 1918 erwähnt. Die Schülerzahl ist von wegen der Kriegsjahre von 420 auf 219 gesun­ken, doch bereits 1933 steigt sie wie­der auf 306 an.

In der NS-Zeit 1933–1945 wird aus der „Evangelischen Volksschule“ die „Deutsche Schule“. Bald wer­den die Grundsätze der natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Ideologie in der Schule umge­setzt und ein regime­freund­li­ches Schulwesen gestal­tet. In den Kriegsjahren 1939–45 ist die Stadtschule wie­der das Zentrum der Materialsammlungen für die NS-Wohlfahrt. Doch eine eng­li­sche Fliegerbombe rich­tet 1941 beträcht­li­chen Schaden am Schulgebäude an und in den letz­ten Jahren wird das Gebäude für mili­tä­ri­sche Zwecke und als Lazarett benutzt, so dass der Unterricht ver­legt wur­de oder gar ausfiel.

1945 nach dem Neuanfang bekommt die Schule nach Abstimmung in der Elternschaft wie­der ihre alte Bestimmung „Evangelische Stadtschule Lengerich“ zurück. Sie wird jetzt das Zentrum für die Aufnahme der Flüchtlingskinder, 1951 besu­chen 572 Schüler und Schülerinnen die Schule. Nach inten­si­vem Bemühen des Rektors Damberg wird 1956 der Neubau als das „schöns­te und moderns­te Schulbauwerk der Stadt“ am Kirchpatt bezo­gen. Das Grundstück für die­sen vier­ten Standort der Schule hat­te die evan­ge­li­sche Kirche zur Verfügung gestellt.

Durch die Auflösung der Bauerschaftschulen 1965/​66 wird die Stadtschule Mittelpunktschule und 1967 in „Hauptschule Stadt“ umbe­nannt. Sie wird nun als Schulversuch mit wei­ter­füh­ren­der Bildung geführt – eine Vollzeitschule mit zehn Klassen, an der man den Realschulabschluss errei­chen kann. Es wird pra­xis­na­her Unterricht erteilt und es ent­steht eine Ganztagsschule mit einem qua­li­fi­zier­ten umfang­rei­chen päd­ago­gi­schen Konzept.

Als die Schülerzahlen 1994/​95 zurück­ge­hen (es gibt in Lengerich jetzt ein Gymnasium und zwei Realschulen, die sehr gut besucht wer­den), wird die Hauptschule Stadt mit der Hauptschule Hohne (auch in Lengerich) zusam­men­ge­legt, und sie bekom­men das jet­zi­ge Schulgebäude an der Margarethenstraße. Dieses wird aus­ge­baut und mit einem neu­en Anbau auch ent­spre­chend den Anforderungen bereit­ge­stellt. Es ist der mitt­ler­wei­le fünf­te Standort. Mit der Namensgebung 1995 heißt sie jetzt „Gutenberg-Schule“ – Hauptschule in Ganztagsform.

Marlies Leifheit
(AK Stadtgeschichte im Heimatverein Lengerich)

(Quellen: Chronik der Stadtschule I, Chronik der Hauptschule II, Archiv der Stadt Lengerich)

Schlagworte: Lengerich, Schule
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