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Blog - Die aktuellen Neuigkeiten
Ausschnitt aus der Schulchronik: der kurze Eintrag zur Selbstständigkeit

Leegebruchs Weg zur Selbstständigkeit, Teil 1: 1928 – Was war los vor 90 Jahren?

14. April 2018/0 Kommentare/in 90 Jahre Leegebruch, Beiträge zur Ortsgeschichte/von Geschichtsverein

Teil 1: In der Chronik der ersten Dorfschule geblättert

In der ver­gilb­ten alten Schulchronik der Leegebrucher Dorfschule haben die Lehrer von 1906 bis 1934 fest­ge­hal­ten, was ihnen wich­tig erschien. Rund 80 mit Tinte beschrie­be­ne Seiten geben Auskunft über Klassengröße, Ausflüge, Sport und Heimatkunde, über Schulfeiern, Feste und ande­re Veranstaltungen. Je nach per­sön­li­chem Interesse haben die jewei­li­gen Lehrer auch etwas zu poli­ti­schen, geschicht­li­chen und wirt­schaft­li­chen Themen ver­merkt. Und was hat Lehrer Bernhard Kurzweg 1928 aufgeschrieben?

Kalt sei es gewe­sen, als 47 Schulkinder nach den Weihnachtsferien ihr Klassenzimmer betra­ten. Die Heizung funk­tio­nier­te immer noch nicht rich­tig, war zwi­schen­durch sogar kom­plett aus­ge­fal­len. Dabei hat­te Schulrat Dr. Ziegler schon im alten Jahr nach Beschwerden des Lehrers Schule und Klassenzimmer besich­tigt und „woll­te für eine Abstellung ein­tre­ten“.

Doch schnell ging so etwas auch damals noch nicht. Zunächst setz­te Bernhard Kurzweg häu­fi­ger Waldspaziergänge und Ausflüge an. Die Kinder besuch­ten in Berlin das Aquarium, fuh­ren Straßenbahn und freu­ten sich über die U‑Bahn-Fahrt zum Wittenbergplatz. Und im Planetarium lausch­ten sie einem Vortrag zum „Sternenhimmel der Heimat“. Zuhause in der Schule „war wäh­rend der gan­zen Wintermonate an küh­le­ren Tagen stets eine unge­nü­gen­de Temperatur im Klassenraum“, schrieb der Lehrer. Wiederholt mahn­te er beim Landratsamt in Nauen die fäl­li­gen Reparaturen an, dann kam end­lich im Juni „der Sachbearbeiter Herr Kreisoberinspektor Wotschke zu einer Schulvorstandssitzung im hie­si­gen Schulhause, an der auch ein Vertreter der Leegebrucher Siedler teil­nahm.“ Danach notier­te Bernhard Kurzweg die nun ein­ge­hend bespro­che­ne Instandsetzung der Schule
nach Bereitstellung der erfor­der­li­chen Mittel.

Ende Juni „waren Kinder der unte­ren Jahrgänge an Masern erkrankt“, im Juli „nahm die Schule an den Reichs-Jugendwettkämpfen in Vehlefanz teil“ und nach einer Wanderfahrt mit Dampfer nach Woltersdorf und zum Müggelsee waren Sommerferien. Unter dem 18. August heißt es dann: „Am 1. Schultag wur­de der Verfassungstag gefei­ert und des Geburtstages F. L. Jahns gedacht. Leitgedanke: Von der Paulskirche nach Weimar. Wir wol­len sein ein einig Volk von Brüdern.“ Mehr zu die­sem Tag, der wäh­rend der Weimarer Republik von 1921 bis 1932 jeweils am 11. August began­gen wur­de, hat der Lehrer nicht ver­merkt. Zwei Wochen spä­ter stand wie­der ein Ausflug an. Diesmal ging es zusam­men mit den Eltern per „Motorschiff von Oranienburg durch den Kremmer See und das Rhinluch nach Hakenberg“. Beim dor­ti­gen Denkmalwärter war Kaffeerast.

Herbstferien. Und ehe es wie­der Winter wur­de, kamen die von der Regierung bereit­ge­stell­ten Gelder samt Beihilfe von 1.000 RM für die Instandsetzung des Schulgebäudes. Die Handwerker rück­ten an. Herd und Öfen wur­den umge­setzt, Installations- und Malerarbeiten erle­digt, das Dach repa­riert und der Kellerboden auf­wen­dig abge­dich­tet. Darüber, dass die Herbstferien des­we­gen um neun Tage ver­län­gert wer­den muss­ten, waren die Kinder gewiss nicht trau­rig. Es nah­te der ers­te Höhepunkt des Jahre 1928, der 21. Oktober. Seit die­sem Tag „erstrahlt im Orte das elek­tri­sche Licht, aller­dings nur in der Hauptsiedlung.“ So steht es im oben abge­bil­de­ten Originaleintrag des Lehrers Bernhard Kurzweg. Völlig emo­ti­ons­los notier­te der Lehrer dann mit sei­nem letz­ten Eintrag (klei­nes Bild) vor Weihnachten das wich­tigs­te Ereignis des Jahres: „Mit Wirkung vom 1. Dez. 1928 ab ist Leegebruch Landgemeinde.“

Ulrike Unger
(Reproduktionen: Sascha Funke)

Schulchronik 1928: linke Seite

Schulchronik 1928: lin­ke Seite

Schulchronik 1928: rechte Seite

Schulchronik 1928: rech­te Seite

Eine Schulchronik ist zwar nicht unbe­dingt ein objek­ti­ves Zeitbild, aber die von unmit­tel­ba­rem Erleben zeu­gen­den Berichte tra­gen ganz wesent­lich dazu bei, die Menschen in ihrer Zeit, in ihrem Denken und in ihrem Alltag bes­ser zu ver­ste­hen. Der Wert sol­cher Quellen, die eine Bereicherung der Geschichtsschreibung dar­stel­len, kann nicht hoch genug ein­ge­schätzt werden.

Übertragung des obi­gen Ausschnittes der Schulchronik:
„Die Dachreparatur wur­de Dachdeckermeister
Erzgrüber, Oranienburg übertragen.
Im Keller wur­de auf das alte Steinpfl aster
Kies auf­ge­schüt­tet und dann mit einer
star­ken Zementschicht mit Ceresitzusatz
abge­dich­tet. Die Arbeiten führ­te Maurer
Kühn, Velten aus.
Seit dem 21. Oktober 1928 erstrahlt
im Orte das elek­tri­sche Licht, allerdings
nur in der Hauptsiedlung.
Die Kleinsiedler an der Bärenklauer
Allee ver­las­sen der Reihe nach Leegebruch, um
grö­ße­re Wirtschaft en zu über­neh­men. Ihre hiesigen
Stellen geben sie teils an Pächter, teils können
Sie sie ver­kau­fen. So zie­hen fort
Büchler (Baracke an Fr. Obermüller), Brandenburg,
Hebbe (ver­kauft an Lutze in Schwedt), Voß-Wesel
(verk. an Schütz).
Die Herbstferien muss­ten um 9 Tage ver­län­gert werden,
da die Handwerker noch in der Klasse
tätig waren. Schulbeginn 24. Okt.“
Weiter geht der Text auf der rech­ten Seite:
„Am Reformationstage gemeins. Kirchgang
nach Oranienburg.
Weihnachtsferien: Schluß 21. Dez., Beginn 4. Jan.
Mit Wirkung vom 1. Dez. 1928 ab ist
Leegebruch Landgemeinde.“

Schlagworte: 90 Jahre Leegebruch
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