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Blog - Die aktuellen Neuigkeiten

1911 – Was war los vor 100 Jahren?

14. Dezember 2011/0 Kommentare/in Beiträge zur Ortsgeschichte/von Geschichtsverein

In der Schulchronik geblättert

Schulchronik 1911 S1In der ver­gilb­ten alten Schulchronik der Leegebrucher Dorfschule haben die Lehrer von 1906 bis 1933 auf­ge­schrie­ben, was ihnen wich­tig erschien. So geben die rund 80 mit Tinte beschrie­be­nen Seiten Auskunft über Klassengröße, Ausflüge, Sport und Heimatkunde; über Schulfeiern, Feste und ande­re Veranstaltungen. Auch über das Dorf und sei­ne Bewohner lässt sich viel erfah­ren. Und je nach per­sön­li­chem Interesse haben die jewei­li­gen Lehrer auch etwas zu poli­ti­schen, geschicht­li­chen und wirt­schaft­li­chen Themen vermerkt.
Eine Schulchronik ist zwar nicht unbe­dingt ein objek­ti­ves Zeitbild, aber die von unmit­tel­ba­rem Erleben zeu­gen­den Berichte tra­gen ganz wesent­lich dazu bei, die Menschen in ihrer Zeit, in ihrem Denken und in ihrem Alltag bes­ser zu ver­ste­hen. Der Wert sol­cher Quellen, die eine ganz wich­ti­ge Bereicherung der Geschichtsschreibung sind, kann nicht hoch genug ein­ge­schätzt werden.
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts gin­gen die zunächst noch weni­gen Kinder aus Leegebruch (und Wendemark) in die Bärenklauer Schule. Doch als die­se 1904 mit inzwi­schen mehr als hun­dert Schülern aus allen Nähten zu plat­zen droh­te, beschloss das Königliche Kriegsministerium (!) einen Schulneubau für Leegebruch. Im Oktober 1906 wur­de er fest­lich ein­ge­weiht, und 15 Jungs, par­don: „Knaben“, und 12 Mädchen betra­ten ihren neu­en Unterrichtsraum. Begrüßt wur­den die 27 Kinder von ihrem alten Lehrer Wilhelm Reinke aus Bärenklau: der hat­te sich näm­lich nach Leegebruch an die neue Schule ver­set­zen las­sen. Seine Eintragungen in den ers­ten Jahren, so auch 1911, sind noch nicht all­zu umfang­reich, sie bezie­hen sich vor allem auf Gedenktage, die Schüler und Lehrer fest­lich gestal­te­ten. Was war wich­tig heu­te vor 100 Jahren?

Schul-Jahresrückblick 1911

Die Weihnachtsferien waren bereits am 2. Januar zu Ende. Für die Vorbereitung der Feier zum Geburtstag Kaiser Wilhelms II., der über­all in Deutschlands Schulen beson­ders fest­lich began­gen wur­de, blieb genü­gend Zeit. In die­sem Jahr stand zusätz­lich noch das 40-jäh­ri­ge Jubiläum der Reichsgründung von 1871 an. Damals wur­de Wilhelm I. in Versailles zum Deutschen Kaiser proklamiert.

Schulchronik 1911 S2Am 27. Januar 1911 schrieb also Herr Reinke in sehr schö­ner Schrift: „Die Feier des Geburtstages des Kaisers fand heu­te statt. Der Festakt begann für die Mittel- und Oberstufe um 9 Uhr vorm., für die Unterstufe um 10 Uhr vorm. Die Festrede lenk­te den Blick auf den Friedenskaiser, unter des­sen Friedenszepter „Handlung und Wissenschaft heben mit Mut und Kraft ihr Haupt empor“. Das vier­zig­jäh­ri­ge Reichsjubiläum trug zur Erhöhung der Feier bei und gab Anlass, die gro­ße, vor­bild­li­che Zeit der Jugend neu zu bele­ben. Durch den Vortrag von Gedichten sei­tens der Kinder erhielt die Feier einen fri­schen, abwech­se­lungs­rei­chen Zug.“

Außer Oster- und Pfingstferien gab es im Frühjahr nicht viel zu berich­ten, aber der Sommer 1911 war schlimm: Scharlach gras­sier­te. Sieben Kinder wur­den krank, zwei sind gestor­ben. Nach den Sommerferien wur­de es offen­bar ruhig, doch ab Oktober gehör­te Scharlach immer wie­der mal zum Leegebrucher Alltag, noch gut sechs Monate lang.

Wie in jedem Jahr, so stand auch 1911 am 2. September die Sedanfeier auf dem Festkalender der Schule. In der Schlacht bei Sedan hat­te Preußen am 2. September 1870 gegen die Franzosen gewon­nen und damit einen wei­te­ren Schritt zur Reichsgründung von 1871 getan. Näheres zum Ablauf des Festaktes, der „für die Mittel- und Oberstufe um 9 Uhr und für die Unterstufe um halb 11 Uhr vorm.“ statt­fand, teil­te Herr Reinke nicht mit. Vielleicht gab es ja, wie andern­orts an die­sem Tag üblich, sze­ni­sche Darstellungen, Gedichte, Spiele und das „Absingen patrio­ti­scher Lieder“.

Patriotisch ging das Schuljahr wei­ter. Kurz vor den drei­wö­chi­gen Herbstferien, am 23. September, gedach­te die Schule im Unterricht der im Volk sehr belieb­ten und bereits „ver­ewig­ten Kaiserin und Königin Augusta und ihrer Zeit. Am 30. September 1911 wer­den 100 Jahre seit der Geburt Ihrer Majestät der Hochseligen Kaiserin ver­flos­sen sein,“ schrieb der Lehrer. Augusta war die Frau Kaiser Wilhelms I., eine star­ke Persönlichkeit mit viel Einsatz auf kari­ta­ti­vem Gebiet. Ihre Stiftungen wur­den in ganz Deutschland bekannt, Straßen tra­gen bis heu­te ihren Namen (auch in Oranienburg), und der 200. Geburtstag wur­de in die­sem Jahr an ver­schie­de­nen Orten eben­falls gefeiert.

Schulchronik 1911 S3Nach Mitteilungen über Lehrerkonferenzen mit Vorträgen wie „Das prü­fen­de Lehrverfahren“ gab es dann am 1. November wie­der eine beson­de­re Veranstaltung. Herr Reinke schrieb: „Am 31. Oktober fand die Feier des Gedenktages der Reformation statt. In der Religionsstunde wur­de die Bedeutung der Refor­ma­ti­on in erbau­li­cher Weise dar­ge­legt“. Der Reformationstag, der sich auf Martin Luthers Thesenanschlag 1517 in Wittenberg bezieht, ist auch heu­te in Brandenburg Feiertag.

Bis zum Jahresende blieb dann genü­gend Zeit, sich auf den Lehrplan zu kon­zen­trie­ren. Das im Jahr zuvor neu­be­ar­bei­te­te Lesebuch für den Unterrichtsgebrauch (es kos­te­te 2,10 Mark) hielt noch genü­gend Lehr- und Lernstoff bereit, ehe am Heiligabend 1911 die Weihnachtsferien begin­nen konnten.

Ach ja, wie Lehrer Reinke nach Schuljahrsende noch ver­merk­te, hat­te er 1911 – heu­te vor 100 Jahren – 39 Jungen und Mädchen in der Leegebrucher Schule unterrichtet .

Ulrike Unger

Schlagworte: Schulchronik
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