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Blog - Die aktuellen Neuigkeiten

Grünes Leegebruch vor den Toren Berlins

7. Juli 2013/0 Kommentare/in Beiträge zur Ortsgeschichte/von Geschichtsverein

1928 wur­de aus dem längst ent­wäs­ser­ten Forstrevier und Vorwerk eines Remontedepots eine eigen­stän­di­ge Landgemeinde mit 250 Einwohnern. Ihr Name: Leegebruch, was so viel bedeu­tet wie „nied­rig gele­ge­nes Sumpfgebiet“ (als „lehe­bruch“ bereits im 17. Jahrhundert erwähnt).

Zehn Jahre spä­ter wohn­ten in Leegebruch bereits über 6 000 Menschen. Für die in den neu­en Oranienburger Heinkel-Flugzeugwerken benö­tig­ten Arbeitskräfte war der jun­ge Ort zu einer Werkssiedlung mit meist lan­gen Häuserreihen aus­ge­baut wor­den. Aus allen Teilen Deutschlands kamen die Neubürger, um in mehr als 1 200 neu­en Häusern hei­misch zu wer­den. An den Fassaden ange­brach­te Hauszeichen aus künst­le­risch gestal­te­ter Keramik sorg­ten mit ihrer Individualität dafür, dass sich kein Schulkind und auch kein Nachtschwärmer in ein frem­des Haus ver­ir­ren konn­te. Leegebruch wur­de damals die kin­der­reichs­te Gemeinde Deutschlands genannt.

Straße Am Backofenberg im Jahr 1938

Straße Am Backofenberg im Jahr 1938

Der Zweite Weltkrieg, der in Leegebruch selbst kaum Schäden ange­rich­tet hat­te, been­de­te den­noch alles. Es gab kei­ne Heinkelwerke mehr und damit kaum noch Arbeit. Viele Familien zogen zurück in ihre alte Heimat, dafür kamen Flüchtlinge und Vertriebene aus dem Sudetenland. Letztere stamm­ten vor allem aus Nixdorf (dem heu­te tsche­chi­schen Mikulášovice). Sie brach­ten von dort, wo seit alters her Schneidwaren pro­du­ziert wur­den, ihre Kenntnisse und Werkzeuge mit. Gemeinsam mit den Leegebruchern bau­ten sie eine Messerschmiede auf, in der sie ab 1946 mit ehe­ma­li­gen Heinkelwerkern arbei­te­ten. Auch in Großbetrieben wie den Stahl‑, Lokomotivbau- und Kaltwalzwerken der Nachbarstädte Hennigsdorf und Oranienburg ver­dien­ten vie­le Leegebrucher ihr Geld.

Der Wende von 1989 folg­ten erneut ein­schnei­den­de Veränderungen. Trotz inter­na­tio­na­ler Anerkennung ihrer Qualitätserzeugnisse, welt­wei­ter Exporte und guter Wirtschaftskraft soll­te die erfolg­rei­che Zeit der Messerschmiede ein Ende fin­den. Nach und nach wur­den Gebäude und Grundstücke ver­kauft, klei­ne und mit­tel­stän­di­sche Betriebe sie­del­ten sich an. Supermärkte eröff­ne­ten – neben den nach wie vor ansäs­si­gen Geschäften in der bis heu­te erhal­te­nen Ladenzeile aus den drei­ßi­ger Jahren. Im Zuge des Baubooms hat sich Leegebruch durch moder­ne Architektur im Zentrum und eine gute Infrastruktur zu einem Ort mit hoher Lebensqualität ent­wi­ckelt. Ob Ärzte, Apotheken, Hotels, Post, Sparkasse, Kirchen, Schule und Kitas, regel­mä­ßi­ger Busverkehr in die Nachbarstädte und zu Bahnhöfen – alles ist vor­han­den für knapp 7 000 Einwohner, die in den her­aus­ge­putz­ten alten Siedlungshäusern oder in Neubauten mit gro­ßen Gärten leben.

Ringsum ist der Ort von Wiesen, Wald und Wasser umge­ben, wo Spaziergänger, Jogger und Radfahrer Entspannung fin­den. Auch für Touren in die Umgebung ist hier ein idea­ler Ausgangspunkt. In einer hal­ben Stunde ist man mit­ten im quir­li­gen Berlin. Und wer´s beschau­li­cher mag: ob Angler, Paddler oder Bootskapitän, ob Natur- oder Kulturfreund, die eis­zeit­lich gepräg­te Landschaft Brandenburgs offen­bart ganz eige­ne Reize, birgt ein­zig­ar­ti­ge Schätze und hat schon vie­le Menschen ver­führt, für immer hier zu bleiben.

Ulrike Unger

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Link to: Wie entstand die Partnerschaft zwischen Lengerich und Leegebruch? Link to: Wie entstand die Partnerschaft zwischen Lengerich und Leegebruch? Wie entstand die Partnerschaft zwischen Lengerich und Leegebruch?Im Januar 1991 war erstmals eine Delegation aus Lengerich zu Gast in Leegebruch. (v.l.n.r.: Lengericher Hauptamtsleiter Friedel Blom und Bürgermeister Volker Rust, der Leegebrucher Bauamtsleiter Peter Michel und Bürgermeister Horst Eckert, Lengerichs Stadtdirektor Helmut Denter und stellv. Bürgermeister Friedrich Prigge (heute Bürgermeister) sowie der Leegebrucher Hauptamtsleiter Dieter Bennewitz. (Foto: Detlef Dowidat) Link to: Fotoausstellung in Lengerich Link to: Fotoausstellung in Lengerich Ulrike Unger erklaert die Fotoausstellung in LengerichFotoausstellung in Lengerich
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